Konfession und Humanismus im Spiegel der katholischen Johannesdramatik des 16. Jahrhunderts

Thomas Balling

(Univ. Würzburg)

Status: Dissertation, geplanter Abschluss: 2019

In der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts haben sich Dramatisierungen der Enthauptung von
Johannes dem Täufer großer
Beliebtheit erfreut. Neben einigen protestantischen Autoren brachten auch die beiden Katholiken Jacob Schoepper und Johannes Aal den biblischen Stoff auf die Bühne.

Als Grundstock der Dissertation soll
Jacob Schoeppers Erstlingswerk
"Ectrachelistis, siue decollatus Ioannes" ediert, übersetzt und kommentiert werden.

Ferner werden die beiden Tragödien in ihren literarischen Kontext eingeordnet. Angeknüpft wird hierbei besonders an der umfangreichen Johannestradition, die sich im Mittelalter und der frühen Neuzeit etabliert hat, sowie an spezifischen Gattungen (z. B. Märendichtung, Passionsspiel), an denen die beiden Texte Anleihe genommen haben.

In diesem Panorama soll schließlich der Blick auf Spezifika katholischer Johannesdramatik konzentriert werden. Hierbei geht es zum einen um eine Abgrenzung vom Umgang protestantischer Autoren mit dem Stoff. Zum anderen wird untersucht, wie die beiden humanistisch gebildeten Autoren die Ideenwelt des Humanismus in ihre Texte einfließen ließen.