ÄsthEthik der 'Fremde' des 'Herzog Ernst B'

Olivia Kobiela

(Univ. Tübingen)

Status: Dissertation, geplanter Abschluss: 2017

Das Dissertationsprojekt zur „‚ÄsthEthik’ der ‚Fremde‘ der ‚vorhöfischen’ Dichtung“ insbesondere des ‚Herzog Ernst B‘ möchte die „Ästhetik“ ‚vormoderner’ Texte von einem doppelten Ansatz ausgehend neu perspektiveren und zur Diskussion stellen: Das Projekt fragt nach dieser "Ästhetik" zum einen in direkter Kritik am idealistischen "Ästhetik"-Begriff und appliziert die Fragestellung auf das Phänomen der Fremde (Waldenfels, Schäffter), indem ästhetische und thematische Aspekte enggeführt werden.
Das Projekt geht hierbei von der Problematik einer ‚vormodernen’ "Ästhetik" aus, die sich letztlich immer wieder in der Orientierung am idealistischen "Ästhetik"-Begriff teleologisch ausrichte und damit das eigene Potential verspiele. Im Anschluss an Manuel Braun (2007) betont es daher, gerade die historischen Bedingungen der vormodernen Texte einzubeziehen und dies für die Frage der "Ästhetik" fruchtbar zu machen. Als historische bzw. zu historisierende Bedingungen sieht das Projekt dabei insbesondere Aspekte der strukturell gesteuerten ‚Selbst-Reflexivität’ der Texte (z.B. ‚poetologische Selbstaussagen’), Aspekte der ‚Medialität’ und ‚Performanz’ im Spannungsfeld von Schriftlichkeit und Mündlichkeit sowie die Verbindung von ‚Pragmatik‘ und "Ästhetik" an. Entsprechend zu diesem Ansatz formuliert das Projekt den Suchbegriff als „‚ÄsthEthik’ der ‚Fremde’” und adaptiert dabei eine Wortneuschöpfung von Harald Zapf auf den mittelalterlichen Kontext.