Lyrik des deutschen Mittelalters (LDM). Digitale Edition

Prof. Dr. Manuel Braun, PD Dr. Sonja Glauch und Prof. Dr. Florian Kragl

(Univ. Stuttgart und Erlangen)

Status: Sonstiges Projekt, geplanter Abschluss: 2025

http://www.ldm-digital.de

Das von der DFG geförderte Langzeitprojekt wird die Lyrik des 12. und 13. Jahrhunderts neu aus den Quellen herausgeben und damit die editorische Praxis in einem Kernbereich der hochmittelalterlichen Literatur an den aktuellen Stand der texttheoretischen Diskussion heranführen. Dazu setzt es voll auf die Möglichkeiten, die die moderne EDV bietet. Um der spezifischen Medialität von Leich, Lied und Spruch gerecht zu werden, die durch eine komplexe Gemengelage von ursprünglicher mündlicher Vortragspraxis und nachgängiger schriftlicher Überlieferung bestimmt ist, wird konsequent auf kritische (Misch-)Texte verzichtet. Stattdessen soll das von den Handschriften bewahrte Textmaterial in vollständiger, verlässlicher und leicht benutzbarer Weise synoptisch dargeboten werden. – Der Einsatz der Elektronik ermöglicht es jedem Benutzer sodann, die Ausgabe selbst zu gestalten und sie so auf den verschiedenen Ebenen seinen persönlichen Bedürfnissen anzupassen: vom Faksimile über die diplomatische Transkription bis hin zum behutsam ›normalisierten‹ Lesetext, vom einzelnen Leich, Lied oder Spruch bis hin zum vollständigen Autor- oder Gattungskorpus, von der Konzentration auf einzelne (Leit-)Handschriften bis hin zur synoptischen Darstellung der Gesamtüberlieferung. – Die Ausgabe wird frei zugänglich im Netz stehen (Open Access); entsprechende Features gestatten es aber auch, ansprechend gestaltete Ausdrucke anzufertigen. Die elektronische Publikationsform, die als einzige der Überlieferung in ihrer Komplexität gerecht zu werden vermag, bietet noch weitere Vorteile: Erstens kann die Edition schrittweise veröffentlicht werden, sodass erste Ergebnisse rasch sichtbar werden und das Feedback aus der Community für den Fortgang des Projekts fruchtbar gemacht werden kann. Zweitens werden die Texte so aufbereitet, dass man sie auch korpuslinguistisch auswerten kann. Drittens lässt sich die Ausgabe ständig korrigieren und optimieren.