Da die im Internet angebotenen Wörterbücher zur lateinischen
Sprache nur für die ersten Schritte, nicht aber für wissenschaftliche
Zwecke ausreichen, sei an dieser Stelle auf die umfängliche Bibliographie
(pdf, 830 kB!) von Marion Gindhart verwiesen. Hier finden Sie in Kap. 2.1 die
bibliographischen Angaben zu den wichtigsten wissenschaftlichen lateinischen Lexika.
"Das Latein-Link-Lexikon von E. Gottwein stellt wichtige Begriffe
aus dem Bereich der römischen Antike und ihrer Rezeption zusammen, ergänzt
sie bei Bedarf durch knappe Sacherklärungen und einige weiterführende
Links. [...] Dem im Aufbau befindlichen Wörterbuch liegt das Schulwörterbuch
von Haas-Kienle (Heidelberg 1952) zu Grunde". Für höhere Ansprüche
ist jedem Lemma ein Link zu "LS" beigefügt, der zum entsprechenden
Lemma von Lewis / Short führt (s.u.). Für das schnelle Nachschlagen
ist Gottweins alphabetisierte Lemmaliste geeignet.
Auf der Homepage des Perseus-Projekts ist ein renommierte Latein-Englisches
Lexikon abfragbar: "A Latin Dictionary. Founded on Andrews' edition of Freund's
Latin dictionary. revised, enlarged, and in great part rewritten by. Charlton
T. Lewis, Ph.D. and. Charles Short, LL.D. Oxford. Clarendon Press. 1879".
Die Ergebnisausgabe ist etwas verwirrend: Nach der Suche müssen Sie auf den
Link "Lewis & Short" hinter dem gefundenen Lemma klicken, um die
englische Übersetzung zu erhalten.
Karl Ernst Georges' »Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch« liegt in Textform und faksimilierten Bilddateien vor, die über eine Artikelliste oder eine Blätterfunktion aufgerufen werden können. Auch eine Wortsuche ist möglich. Ebenfalls als digitale Volltext-Lexika stehen Georges' »Kleines Wörterbuch« in der 7. Auflage und das »Handwörterbuch
der griechischen Sprache« von Wilhelm Pape zur Verfügung.
Onlineversion von Theodor Graesse: Orbis Latinus oder Verzeichnis der
wichtigsten lateinischen Orts- und Ländernamen. 2. Aufl. bes. von F. Benedict.
Breslau 1909. Zurecht bemängelt Stuart Jenks, daß diese Auflage längst
überholt ist (aktuelle Auf. 1972). Das Angebot bietet ein alphabetisches
Namensregister ohne Suchmaschine,
was die Benutzung nicht erleichtert.
Robert L. Maxwells Verzeichnis lateinischer Ortsnamen in Kolophonen
von Drucken bis 1800 liegen zugrunde: R.A. Peddie, Place names in imprints.
An index to the Latin and other forms used on title pages (1968) und der Orbis
Latinus von 1972. Für Einsteiger hilfreich sind die Erläuterungen
zu den lateinischen Abkürzungen in alten Drucken. Wieder findet sich nur
ein alphabetisches Namensregister, der Server der Brigham Young University ist
recht flott.
"Lexikon frühmittelalterlicher Rechtswörter für Freunde frühmittelalterlicher
Rechtsgeschichte", hg. von Gerhard Köbler. Das Wörterbuch umfaßt etwa 16000
Stichwörter und Verweise aus den frühmittelalterlichen, lateinisch aufgezeichneten
Volksrechten der germanischen Völker, aus den merowingischen Konzilien und den
merowingischen Diplomen, erweitert um den Rechtswortschatz der römischen Kaiserkonstitutionen
bis 438 n. Chr., von 53 kleineren Rechtsquellen des Altertums sowie der lateinischen
Bibel (B). Riesige Datei, sehr lange Ladezeit!
Ein gleichnamiges Kooperationsprojekt der HAB Wolfenbüttel bietet Zugriff auf weitere Digitalfaksimiles in ausgezeichneter Qualität. "Ziel ist der Aufbau eines digitalen Handapparats mit häufig genutzten frühneuzeitlichen Lehrbüchern und Nachschlagewerken, der zum Verständnis und zur Erforschung der frühneuzeitlichen Wissens- und Gelehrtenkultur beitragen soll. Das Projekt konzentriert sich derzeit auf den Bereich lateinische Wörterbücher und wichtige Titel aus dem Bereich der historia litteraria."
Die im Rahmen des Camena-Projekts entstandene Datenbank "Termini - Vernetzter Wortschatz lateinischer Wissensliteratur der Frühen Neuzeit" erfasst "den erschließungsrelevanten Wortschatz (einschließlich Eigennamen) lateinischer Wissensliteratur der Frühen Neuzeit und reichert ihn mit lexikalischen und semantischen Daten an [...]." Die Lemmaliste vereint Lemmata der Werke:
Steven Blanckaert: Lexicon medicum
Johann Matthias Gesner: Novus Linguae Et Eruditionis Romanae Thesaurus Glossarium vocum semilatinarum aut barbararum. In: Marquard Freher: Rerum Germanicarum Scriptores aliquot insignes Johann Jacob Hofmann: Lexicon Universale
Adam Friedrich Kirsch: Abundantissimum Cornu Copiae Linguae Latinae Et Germanicae Selectum
Domenico und Carlo Magri: Hierolexicon sive sacrum dictionarium
Micraelius, Lexicon philosophicum terminorum philosophis usitatorum
Termini-Redaktion: Supplementa
Gottfried Voigt: Index I und II. In: Konrad Samuel Schurzfleisch: Nomenclator Strategicus
Zwei lateinisch-deutsche Wörterbücher des 16. Jahrhunderts: Petrus Dasypodius, Dictionarium
Latinogermanicum, Straßburg: Rihel, 1535, und Johannes Serranus, Dictionarium Latinogermanicum, Nürnberg:
Petreius, 1539. Das Wörterbuch des Petrus Dasypodius steht als Transkription, Digitalfaksimile und XML-Version zur Verfügung, während das Wörterbuch des Johannes Serranus bisher nur in schlichter ("maschinenlesbarer") Umsetzung vorliegt.
Alfred Franklin: Dictionnaire des noms, surnoms et pseudonymes latins de l'histoire littéraire du moyen âge (1100 à 1530). Paris 1875. Images mit Blätterfunktion und PDF. Hin und wieder ist der Server schlecht oder nicht erreichbar.
Isidori Hispalensis episcopi Etymologiarvm sive Originvm libri xx. Recognovit breviqve adnotatione critica instrvxit W. M. Lindsay. Oxford 1911.
Bilddateien mit Blätterfunktion oder pdf.
Anmerkung: Im pdf und in der Seitenansicht folgt Band 2 auf Band 1, der obige Link führt also zu beiden Bänden.
Adriano Cappelli: Lexicon Abbreviaturarum. Wörterbuch lateinischer und italienischer Abkürzungen wie sie in Urkunden und Handschriften besonders des Mittelalters gebräuchlich sind. 2. Aufl. Leipzig 1928.
Images zum Blättern aus einem Angebot der "Verteilten Digitalen Inkunabelbibliothek" (vdIb).
Wattenbachs Darstellung zur lateinischen Paläographie in der vierten Auflage von 1886. Mit einer Beschreibung der "Hauptgattungen" der lateinischen Schrift und einem Abbreviaturen-Verzeichnis. Das Dokument liegt in Bilddateien (gif-Format) vor.
Lorenz Diefenbach: Franz Steffens: Paléographie latine. Paris 1910.
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