Frank Buschmann
(Univ. Leipzig)
Status: Dissertation, geplanter Abschluss: 2020
Mit Hans Rosenplüt bzw. Hans Schnepper(er) wird im Nürnberg des 15. Jahrhunderts erstmals der neue Typus des ‚Handwerkerdichters‘ greifbar, dem später Hans Folz und Hans Sachs folgen. Rosenplüts vielfältiges literarisches Œuvre spiegelt sich in der breiten handschriftlichen und gedruckten Überlieferung seiner Texte in Sammlungen oder als Streuüberlieferung von der Mitte des 15. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts wider, die in mehreren Phasen verläuft.
Das Dissertationsprojekt zielt darauf ab, einen umfassenden überlieferungsgeschichtlichen Überblick für den genannten Werkkomplex zu erarbeiten. Neben aktualisierten Beschreibungen der Textzeugen und einer Prüfung der Wasserzeichen des Papiers wird eine Scheidung verschiedener Schreiberhände angestrebt, um Rückschlüsse auf die Produktion rosenplütscher Texte über die Gattungsgrenzen hinweg zu ermöglichen.
Anschließend sollen anhand von Einzelbeispielen überlieferungsgeschichtliche Veränderungen und Varianten (z.B. handschriftliche und gedruckte Einzelheftüberlieferung) analysiert werden, um die Beteiligung von Schreibern, Redaktoren und später auch Druckern an der Etablierung eines ‚Werkkomplexes Rosenplüt‘ (in Anlehnung an Kiepe, Priameldichtung, 1984, bes. S. 45-53) herauszuarbeiten.