Nina Fahr
(Univ. Freiburg (Schweiz))
Status: Dissertation, geplanter Abschluss: 2021
http://www3.unifr.ch/gebetbuchliteratur/de/
Im Rahmen meiner Dissertation gilt mein besonderes Interesse jenen (wenigen) deutschsprachigen Gebetbüchern, welche chronologisch nach dem Kirchenjahr ausgerichtet sind.
Dabei sollen die Text- und Überlieferungsgeschichte sowie die Text-Bild-Beziehungen der illustrierten Handschriften aufgearbeitet werden und eine Edition des Codex Einsiedeln 283 (1105) entstehen. Die Rolle der Bilder innerhalb der chronologischen Ordungsschemata der verschiedenen Handschriften, deren Einordnung in die Bebilderung von Gebetbüchern im Allgemeinen, die Funktion von Text und Bild sowie die Text- und Überlieferungsgeschichte der Handschriften und ihrer Parallelüberlieferungen stehen im Zentrum der Untersuchungen.
Die Dissertation soll dazu beitragen, die grundlegende Erschließung und Aufarbeitung der mit Abstand am häufigsten überlieferten, literarischen, deutschsprachigen Texte des Mittelalters – geistliche Kurztexte, welche dem Gebet und der Andacht dienen – voranzutreiben.
Der Einsiedler Codex 283 (1105) bietet sich dabei aus verschiedenen Gründen als Ausgangspunkt für die skizzierten Fragestellungen an. Sein Entstehungskontext, die Auftraggeberin und deren familiäres Umfeld sind bekannt und bereits aufgearbeitet. Diese Ausgangslage ist trotz der großen Zahl deutschsprachiger Gebetbücher eher selten anzutreffen. Ausgehend von ihr lässt sich die nähere Untersuchung der Inhalte, der Parallelüberlieferung und vergleichbarer Textsammlungskonzepte gewinnbringend vornehmen.
Betreuung: PD. Dr. Johanna Thali / Prof. Dr. Cornelia Herberichs