Narragonia Latina. Hybridedition der lateinischen Narrenschiffe von Jakob Locher (1497) und Jodocus Badius (1505), mit Übersetzung und Kommentar

Thomas Baier, Joachim Hamm

(Univ. Würzburg)

Status: Sonstiges Projekt, geplanter Abschluss: 2024

http://www.narragonia-latina.de

Sebastian Brants ‚Narrenschiff’ (Basel 1494) erfuhr 1497 und 1505 zwei poetische Bearbeitungen in lateinischer Sprache, die aus der Narrensatire in Knittelversen eine gelehrte Humanistendichtung machen und ihr somit den Weg zur europaweiten Verbreitung und Wirkung bereiteten.

Bereits 1497 brachte Brants ehemaliger Schüler Jakob Locher die ‚Stultifera navis‘ in Basel heraus. Wenige Jahre später, 1505, erschien in Paris die ‚Navis stultifera‘ des Jodocus Badius, ein eigenständiges „Konkurrenzunternehmen“ zu Lochers ‚Stultifera navis‘. Diese beiden ‚Naves‘, die für das europäische Fortwirken des Brantschen Narrenbildbuchs grundlegend waren, liegen in gedruckter Form bisher nur als zweisprachige kommentierte Teilausgabe (Hartl 2001) bzw. als einsprachige Ausgabe unter Weglassung aller Paratexte (Renouard 1908) vor.

Das Würzburger DFG-Projekt ‚Narragonia Latina‘ erarbeitet zu beiden lateinischen ‚Narrenschiffen‘ eine kritische Hybridedition, die jeweils mit (neuer) deutscher Übersetzung und mit einem gemeinsamen Kapitelkommentar ausgestattet ist. Die Ausgaben werden sowohl in Buchform (Text, Übersetzung) als auch in digitaler Form (Text, Übersetzung, Kommentar) vorgelegt.

Die neue Hybridedition kann sich auf technische und editorische Vorarbeiten stützen, die für das Würzburger BMBF-Projekt “Narragonien digital” (2014-2019; hg. v. B. Burrichter, J. Hamm) geleistet worden sind.

Kontakt: Narragonia Latina, Prof. Dr. Thomas Baier (Latinistik), Prof. Dr. Joachim Hamm (Altgermanistik), Univ. Würzburg.