Störungen der höfischen Ordnung. Alt und Neu im 'Rappoltsteiner Parzifal'

Julia Kermer

(Univ. Regensburg)

Status: Dissertation, geplanter Abschluss: 09/2018

http://www.uni-regensburg.de/sprache-literatur-kultur/germanistik-aedl-1/mitarbeitende/julia-kermer/

Der ‚Rappoltsteiner Parzifal‘ wurde von der germanistischen Mediävistik bisher weitgehend vernachlässigt, rückt aber in letzter Zeit in den Blick der Forschung. Die geplante Untersuchung trägt zur aktuellen Debatte um das Werk bei. Anders als in früheren Untersuchungen wird der Text nicht als motivisch nur lose verknüpfte Kompilation betrachtet, sondern es wird zu untersuchen sein, inwiefern die im Text betonte Dichotomie von Alt und Neu (alter vs. nuwer Parzifal) im Dienst der Etablierung eines neuen Wertesystems steht und welche literarischen Verfahren die Wertediskussion bestimmen. Ein vergleichender Seitenblick ist Albrechts ‚Jüngerem Titurel‘ gewidmet. Beide Texte können als Replik auf Wolframs ‚Parzival‘ gelesen werden, gestalten diese jedoch unterschiedlich. Während im ‚Jüngeren Titurel‘ trotz aller Modifikationen die Kontinuität gegenüber Wolfram im Vordergrund zu stehen scheint, setzt der ‚Rappoltsteiner Parzifal‘ auf Kontrastierung.