Prof. Dr. Bernd Bastert, PD Dr. Klaus Kipf, Dr. Christian Riepl
(LMU München; Ruhr-Universität Bochum)
Status: Sonstiges Projekt, geplanter Abschluss: 2025
http://www.orda16.gwi.uni-muenchen.de/
Ziel des Projekts ist die Erstellung eines Repertoriums, das erstmals sämtliche zwischen 1501 und 1620 entstandenen Textzeugen (Drucke und Handschriften) erfasst, die Übersetzungen von lateinischen und griechischen Werken der Antike und Spätantike (bis etwa 600 n. Chr.) in die deutsche Sprache überliefern. Dadurch wird die Übersetzung antiker Texte im deutschen Sprachraum für die Epochen des Humanismus und der Reformation, die den Ausgangspunkt der für die Frühe Neuzeit zentralen Kulturtechnik des Übersetzens bilden, erstmals in ihrer medialen Grundlage quantitativ exakt erfasst. Für die Übersetzungen von Werken der christlichen Antike bietet das Repertorium für den erfassten Zeitraum sogar den ersten Überblick überhaupt.
In der Datenbank werden sämtliche Textzeugen durchsuchbar. Ausführliche Inhaltsbeschreibungen erschließen zudem den Aufbau der häufig komplexen Drucke und Handschriften; Biogramme und Verzeichnisse der Forschungsliteratur zu den namentlich fassbaren Übersetzern ermöglichen den Zugriff auf deren wissenschaftliche Erforschung. Somit wird eine ausreichend breite, leicht zugängliche und durchsuchbare empirische Basis geboten, auf die sich sprach-, medien- oder kulturwissenschaftliche Forschungen in dem für die frühneuzeitliche Übersetzungskultur zentralen Zeitraum stützen können.
Aktualisierung Juli 2022: Das ORDA16 ist online inklusive freigeschalteter Suchfunktion mit vorläufig noch eingeschränkter Funktionalität.
In der zweiten Förderphase (2022-2025) werden sämtliche Paratexte zu den Übersetzungen in Transkription mithilfe von OCR-Software (OCR4all) integriert werden. Für Übersetzungen der christlichen Antike, die bislang noch nicht systematisch erfasst sind, wird der Berichtszeitraum bis 1450 ausgedehnt werden.