Fabian Sietz
(RU Bochum)
Status: Dissertation, geplanter Abschluss: 2016
Der ‚Rappoltsteiner Parzifal‘ kann als sehr heterogenes Werk bezeichnet werden, indem er Wolframs von Eschenbach ‚Parzival‘ mit drei der Fortsetzungen und einem Prolog (der ‚Elucidation‘) zu Chrétiens ‚Conte du Graal‘ in Übersetzung kombiniert. Die Untersuchung fragt danach, wie in dieser Kombination Kohärenz geschaffen wird. Dazu werden die Handschriften und die (scheinbar) dezentralen Erzählstränge bzw. Episoden des ‚Rappoltsteiner Parzifal‘ im Kontext von Kohärenzstrategien zyklischer Werke untersucht und gezeigt, dass die Erweiterung vom Konzept des Doppelromans zu einem zyklischen, dezentralen Werk führt, dessen Zusammenhalt vor allem paradigmatisch hergestellt wird und sich durch die Vervielfachung von Sinnangeboten auszeichnet.