Alle schlemmen, keiner arbeitet? Eine Diskurs- und Sozialgeschichte der deutschsprachigen Schlaraffenlandtexte (13.-17. Jhd.)

Theresa Specht

(Univ. Siegen)

Status: Habilitation, geplanter Abschluss: 2028

Die Schlaraffenlanddichtung des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ist vielfältig und deutlich umfangreicher als bisher bekannt. Neben den eher bekannten Texten (v.a. Ein abentheurisch lied im roten Zwingerthon von dem Schlauraffenlande, Hans Sachs’ Spruchgedicht Schlaraffenland) finden sich zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert zahlreiche Texte, die die Forschung bislang kaum zur Kenntnis genommen hat. Sie verarbeiten den ‚schlaraffischen Vorstellungskomplex‘ (N. Roßbach) auf unterschiedlichste Weise und entwickeln ihn weiter. An die Beschreibung des Schlaraffenlandes und seiner Bewohner lagern sich dabei zeitgenössische Diskurse, etwa zu den Themen Essen, Arbeit und Sexualität, an. Auf der Schnittstelle zwischen Diskurs- und Sozialgeschichte untersucht das Projekt die Tradition der deutschsprachigen Schlaraffenlandtexte zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit.