Assoc. Prof. Dr. Markus Stock
(University of Toronto)
Status: Sonstiges Projekt, geplanter Abschluss: k.A.
Die Handschrift X D 13 der Bibliothek des Prager Nationalmuseums enthält neben dem ‘Schachzabelbuch’ als zweiten Haupttext eine Prosaerzählung über Alexander den Grossen (fol. 51r-134v), die bislang nicht ediert wurde. Es handelt sich um eine insgesamt raffende Prosabearbeitung von Seifrits ‘Alexander’. Die Handschrift wurde nach Ausweis des Kolophons (fol. 134v) von einem Georg Tuchinger im Jahre 1447 in München geschrieben. Das Projekt verfolgt drei Hauptziele: a) eine kollationierende und vergleichende Untersuchung, welche die Stellung der Prosafassung innerhalb der zweigeteilten Seifrit-Überlieferung klären wird; b) die Erstedition des Textes; c) eine Untersuchung seines Stellenwerts für das spätmittelalterliche deutsche Erzählen in Prosa; dabei sollen seine formgeschichtliche und kulturgeschichtliche Bedeutung im Vordergrund stehen. Unter Benutzung von Methoden in Folge von "New Philology" und "New Formalism" werden dabei Fragen der (In-)Stabilität und mittelalterlicher Textualität ebenso eine Rolle spielen wie die Bedeutung der Prosa für die Sinnkonstitution. Das Projekt wurde in seiner Initialphase durch einen Connaught Grant der University of Toronto gefördert und wird nun durch Mittel der Faculty of Arts & Science der University of Toronto finanziert.