Sabine Griese, Hedwig Suwelack
(Univ. Leipzig)
Status: Sonstiges Projekt, geplanter Abschluss: 2015
Mit dem Namen Diebold Lauber verbindet sich in der mediävistischen Forschung ein Schreiber und Handschriftenhändler des 15. Jahrhunderts, der mit großformatigen illustrierten Manuskripten einen „Markenartikel“ (Saurma-Jeltsch) seriell produziert und verkauft.
Lieselotte Saurma-Jeltsch (Spätformen mittelalterlicher Buchherstellung, 2 Bde., 2001) widmete sich dem Lauber-Betrieb aus kunstgeschichtlicher Perspektive, wohingegen der kürzlich von Christoph Fasbender herausgegebene Band (Aus der Werkstatt Diebold Laubers, 2012) die Lauber-Forschung aus germanistischer Sicht beleuchtet.
Das Projekt knüpft an der Frage der Werkstattorganisation an und sucht eine Verbindung zur Werkstatt von 1418 herzustellen, indem Schreiberhände und Papier der Handschriften neu untersucht werden. Ziel ist die präzise Erfassung und Durchleuchtung der Handschriftenproduktion aus diesen beiden Werkstätten im deutschen Südwesten. Dazu sollen insbesondere die Möglichkeiten der digitalen Präsentation (Digitalisierung der noch nicht digitalisierten Lauber-Handschriften) und der Wasserzeichenabgleich mit online verfügbaren Datenbanken (WZIS, Briquet-Online, WZMA u.a.) genutzt werden, um eine Auswertung der Lauber-Handschriften mit den aktuellen Instrumenten der mediävistischen und paläographischen Forschung vorzunehmen.
Das Forschungsprojekt ist Teil des interdisziplinären Projektverbundes „Wissensrohstoff Text“ – Digital Humanities an der Universität Leipzig. Die digitalen Daten, die im Rahmen des Projektes erstellt, gesammelt und systematisiert werden, sollen daher auch mit neuen Verfahren aus der Informatik ausgewertet und interpretiert werden, wie dies bereits etwa bei der Nutzung von Wasserzeichendatenbanken bei der papierkundlichen Untersuchung geschieht. Neben der Erstellung eines „Lauber-Portals“ soll ein Programm zur Bilderkennung entwickelt werden, das eine informationstechnisch basierte Scheidung und Zuordnung der Schreiberhände zu einem bestimmten Schreiber leistet.
eMail:
sabine.griese@uni-leipzig.de hedwig.suwelack@gmx.de