Humor, Ironie und Komik im 'Liet von Troye' Herborts von Fritzlar

Stefan Voßen

(RWTH Aachen)

Status: Dissertation, geplanter Abschluss: 2018

Für sein ‚Liet von Troye‘ erhielt Herbort von Fritzlar von der älteren Forschung scharfe Kritik für sein vermeintliches Unvermögen als Dichter. Nur vereinzelt sind Aufsätze zu finden, die sich Herborts Werk urteilsfrei nähern. In den letzten Jahrzehnten ist ein erfreulicher Umschwung zu verzeichnen und der mittelhochdeutsche Trojaroman wird vermehrt zum Gegenstand mediävistischer Untersuchungen. Das geplante Projekt möchte sich in diese jüngere Tradition einreihen und ein Phänomen in den Vordergrund stellen, das Menhardt schon 1928 unter dem Begriff „Herborts Humor“ begrifflich erfasst hat. Auf der Grundlage elementarer Theorien aus der Komik-, Humor- und Ironieforschung werden die Ausprägungen von Herborts Humor erörtert, die der Dichter nutzt, um die ernste Thematik des Trojanischen Krieges mit seinen grausamen Gewaltexzessen zu behandeln. Schließlich ist es auch ein besonderes Anliegen des Projekts zu prüfen, inwiefern die verwendeten Humorstrategien im ‚Liet von Troye‘ den Techniken in anderen zeitgenössischen Erzähltexten (‚Willehalm‘, ‚Nibelungenlied‘ u.a.) entsprechen.